“wow ich hab grad echt Thomas Gottschalk aus dem Raum geschmissen” sagt Jule Wieler als sie den bekannten Moderator nach Tonproblemen aus ihrem Raum entfernen musste.
Thomas Gottschalk ist nur einer von vielen Prominenten, die die neue Social Media App Clubhouse in den letzten Tagen für sich entdeckt haben.
Vielleicht hast Du schon einmal von Clubhouse gehört. Es ist unwahrscheinlich, dass Du Clubhouse beigetreten bist.
Das liegt daran, dass die neue Social-Media-Plattform ihren Ruf zum Teil auf Exklusivität aufgebaut hat. Man muss sich eine Einladung sichern, um reinzukommen (Dazu unten mehr!), obwohl sich das bald ändern könnte. Hier erfahren Sie, was Sie über Clubhouse wissen müssen, falls Sie es bald nutzen wollen.
Was ist Clubhouse?
Kurz gesagt: Clubhouse ist eine audio-basierte Social-Media-App. Das Unternehmen beschreibt sich selbst als “eine neue Art von sozialem Produkt, das auf Sprache basiert [und] es Menschen überall auf der Welt ermöglicht, sich zu unterhalten, Geschichten zu erzählen, Ideen zu entwickeln, Freundschaften zu vertiefen und interessante neue Leute zu treffen.”
Im Grunde kann man in verschiedene Chats zu verschiedenen Themen ein- und aussteigen, in einer Art Live-Podcast, der frei fließt. Du kannst einfach zuhören oder Deine Gedanken einbringen. Stell Dir eine Cocktailparty oder ein Clubhaus vor.
Die Zeitschrift Vogue beschrieb die App als “eine schwindelerregende Zusammenführung von Gesprächen im Live-Podcast-Stil, Podiumsdiskussionen, Networking-Möglichkeiten (einige versierte Leute tauschen bereits ‘Influencer’ gegen ‘Moderator’ aus) und die vorteilhafte Nutzung mehrerer Räume (es gibt geschlossene und private Optionen, so dass Sie auch mit Kumpels sprechen können), die Social-Media-App imitiert Interaktionen im echten Leben.”
Der Ton selbst verlässt jedoch nicht die App. Das ist die Hauptregel: Es gibt keine Aufzeichnung von Gesprächen und sie werden nicht gespeichert.
Wer nutzt Clubhouse?
Clubhouse ist bei amerikanischen Prominenten sehr beliebt. Wenn Sie sich in der App bewegen, hören Sie vielleicht Leute wie Oprah, Kevin Hart, Drake, Chris Rock oder Ashton Kutcher. Sie könnten sogar Chats moderieren. In gewisser Weise ist das ein Teil des Reizes von Clubhouse. Man bekommt die Chance, ungeschminkte Gespräche mit berühmten und mächtigen Menschen zu hören und sogar an ihnen teilzunehmen. Refinery29 beschreibt diese Vernetzung als Hauptgrund für die steigende Popularität von Clubhouse.
Abgesehen von Berühmtheiten scheint sich die App auf Menschen zu konzentrieren, die sie als Elite-Klientel betrachtet. Nach dem Start im letzten Jahr wurde sie zu einer Art Statussymbol für Silicon Valley-Typen. Die ganze “Invite-Only”-Sache wurde offenbar ziemlich ernst genommen. Aber jetzt wächst es. Taylor Lorenz von der New York Times berichtete im Dezember, dass es 600.000 registrierte Nutzer hat und Influencer umwirbt.
Auch wenn Thomas Gottschalk noch Startschwierigkeiten hatte – sein Ton funktionierte erst nach über 43 Minuten und nachdem Jule Wieler und Sascha Lobo den Raum mehrfach neu gestartet hatten, das Interesse auch Deutscher Promis auf dem neuen Kanal Präsent zu sein ist unbestritten. Nicht ganz zu Unrecht, denn das deutschsprachige Publikum dort wächst von Tag zu Tag. Fast 5 Tausend Zuhörer warteten gespannt auf Thomas Gottschalks ersten Auftritt auf der Plattform. Auch wenn dies im Vergleich zu erfolgreichen amerikanischen Stars die regelmäßig zehntausende Zuhörer in ihre Räume locken noch nicht beeindrucken mag (und selbst ein Thomas Gottschalk kommentierte, dass er ja früher vor einem Millionenpublikum moderiert hätte) zeigt es doch das enorme Potential der App.
Wer hat es erfunden?
Paul Davison und Rohan Seth gründeten die App im vergangenen Jahr. Im Mai wurde sie laut CNBC mit rund 100 Millionen Dollar bewertet, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt nur 1.500 Nutzer hatte.
Was ist die Kontroverse mit Clubhouse?
Clubhouse hat bereits Probleme mit Missbrauch und Inhaltsmoderation – oder dem Fehlen davon -. Wie die New York Times feststellte, gab es zahlreiche Beschwerden, dass Clubhouse nicht viel getan hat, um die Leute vor Missbrauch zu schützen.
Wie bekommt man eine Einladung zu Clubhouse?
Am Einfachsten ist es, wenn man schon einen Freund hat, der einen zu der App einladen kann. Ansonsten kann man sich die heiß begehrten Einladungen auch auf Ebay für 30€-100€ pro Einladung ersteigern. Wir verfügen zudem über ein begrenztes Kontingent an Einladungen, die wir an unsere Leser verteilen dürfen. Bei Interesse reicht es aus sich für unseren Newsletter anzumelden und Push-Mitteilungen zu aktivieren um in den Genuss einer solchen Einladung zu kommen.